Timna Brauer

 

Geboren in Wien, Tochter von Neomi, einer jemenitischen Israelin und dem österreichischen Maler Prof.Arik Brauer verbringt Timna Brauer ihre ersten Lebensjahre in Paris.
Matura am Wiener Lycée Francais, Gitarre, Klavier und Gesangssausbildung (Wiener Konservatorium). Anschließend Studium der Musikwissenschaften an der Pariser Sorbonne und Meisterkurse in Klassik: Elisabeth Grümmer, Simon Baddi, Jazz: Christiane Legrand- CIM Paris, Indischer Gesang: Prof. Javheri,München.
Gemeinsam mit dem israelischen Jazz-Pianisten Elias Meiri gründet Timna Brauer 1985 ein Ensemble, das bis heute regelmässig international auftritt. Schwerpunkte: Cross Over, Chansons Kinderprogramme und vor allem Jüdische Musik in all ihren Facetten. Ihr aktuelles CD-Projekt – Chant for Peace -wurde im Frühjahr 2015 von der Deutschen Grammophon veröffentlicht. Gemeinsam mit den Zisterziensermönchen von Heiligenkreuz singt Timna Brauer jüdische Sakralmusik und gregorianische Choräle.
Mitte der 1990-er Jahre leitete sie an der Wiener Musikuniversität die Abteilung für Jazzgesang. Mit dem Ensemble Modern Frankfurt war die Künstlerin als Jenny in Kurt Weills Dreigroschenoper u.a. beim Schleswig Holstein-Musikfestival sowie beider MusikTriennale Köln erfolgreich, weiters als Evita im gleichnamigen Musical auf der Sommerseebühne Klagenfurt. Ebenso interpretierte sie die Golde im Musical Anatevka im Schloss Kittsee sowie im Jahr 2015 im Stadttheater Bozen.

 

"Yiddish Tango" - Der jüdische Liederschatz Osteuropas

 

 


Für uns ist Klezmer-Musik spielen ein Bekenntnis zu unserer osteuropäischen Tradition
Jahrhunderte lang  prägten jiddische Lieder und Klezmer Musik das kulturelle Leben der Juden Osteuropas. Erstaunlicherweise erlebt diese Tradition im deutschsprachigen Raum eine Blüte. Herausgerissen aus ihrem ursprünglichen Kontext, Hochzeiten und andere jüdische Feste zu begleiten, wird sie immer mehr zum fixen Bestandteil hochkarätiger Festivals und Konzertreihen.
Sie findet einen Ehrenplatz in der europäischen Kultur der Jahrtausendwende; eine Sehnsucht nach einem verlorenen Kind ? Nachholbedarf der Nachkriegsgeneration ? Die Euphorie ist groß, auch bei den Musikern, auch bei uns.
Ergreifende Texte bleiben uns als lebendige Zeitzeugen der Shoa. Es sind aber nicht nur Lieder über Mord und Totschlag, es lebt auch die Sehnsucht nach dem Heiligen Land, die Kraft der Partisanen, der Glaube an den Messias und das feurige Hochzeitslied das einst jung und alt zum Tanzen verleiteten.  Klezmermusik spielen ist ein Bekennen zu unseren osteuropäischen Wurzeln.